Was ist Karies?

 

Karies ist eine Krankheit – mit der richtigen Pflege kann man aber Karies nahezu vollständig verhindern. Wie oftmals falsch angenommen ist Karies auch nicht vererbbar! Ob Zähne von Karies befallen sind oder nicht, hängt einzig und allein von der Beschaffenheit des Zahnschmelzes und natürlich von der Lebensweise des „Trägers“ ab.

Dabei sind vier entscheidende Faktoren für die Entstehung von Karies verantwortlich.

1. Zahn

Der Zahn ist ein kleines Wunder der Natur:

Die äußerste Schicht des Zahnes ist der Zahnschmelz – die härteste Substanz in unserem Körper. Zahnschmelz kann den härtesten mechanischen Belastungen widerstehen, aber nicht den Säuren, die von Bakterien gebildet werden. Daher ist die vorbeugende Mundhygiene so wichtig.

2. Plaque

Plaque wird auch als bakterieller Zahnbelag bezeichnet. Es handelt sich um eine Ansammlung von Bakterien auf der Zahnoberfläche, die in einer Schleimschicht eingebettet ist. Diese Schleimschicht setzt sich aus Nahrungsresten, Bestandteilen des Speichels und bakteriellen Substanzen zusammen. Wenn die Plaque länger an der Zahnoberfläche haften bleibt, lagern sich immer neue Schichten auf.

Irgendwann sind die untersten Schichten von dem Luftsauerstoff abgeschlossen, so dass nur noch Bakterien überleben, die keinen Sauerstoff brauchen. Diese produzieren dann aggressive Säuren, die den Zahnschmelz zunächst entkalken und später dann angreifen.

Wie viel Säure produziert wird, hängt dabei auch von der jeweiligen Bakterienart und von der Menge an Zucker ab, die zur Verfügung steht.

Wird der Zahnbelag weiterhin nicht entfernt, entwickelt sich aus der weichen Plaque mineralisierter, harter Zahnstein.

3. Nahrung

Hierbei handelt es sich um die Art und die Menge der Nahrung, die man zu sich nimmt.

Natürlich sind jegliche Arten von Zucker ein entscheidender Faktor bei der Kariesentstehung, aber es sind auch die klebrigen Nahrungsmittel, z.B. aus Weißmehl.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass einzig und allein der Verzehr von Zucker zur Entstehung von Karies führt, denn Süßes ist nicht allein verantwortlich für das „Loch im Zahn“.

4. Zeit

Ein entscheidender Faktor, der neben den Bakterien und Kohlenhydraten im Mundraum für die Entstehung von Karies verantwortlich ist, ist der Zeitraum, in dem die Bakterien die Kohlenhydrate zersetzen.

Je länger Speisereste im Mundraum verbleiben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dem Zahnschmelz die notwendigen Mineralien entzogen werden und er angegriffen wird. Werden hingegen die Speisereste nach der Nahrungsaufnahme vom Zahn entfernt, so haben die Bakterien keine Möglichkeit, diese in Säuren umzusetzen.

Doch Karies muss nicht sein!
Wenn die Lebensmittel nicht genügend Zeit im Mundraum haben um den Zucker in Säure zu verwandeln, passiert auch nichts.

Dazu ist das Zähneputzen das wirksamste Mittel.
Geputzt werden sollen die Zähne möglichst nach jeder Mahlzeit, insbesondere nach dem Genuss von Süßigkeiten, mindestens jedoch zweimal am Tag: nach dem Frühstück und vor dem Zubettgehen.

Dazu eignet sich für Kinder besonders die KAI-Zahnputz-Systematik mit der Reihenfolge:
K= Kaufläche, A= Außenfläche, I= Innenfläche

  1. Den Mund zuerst ausspülen.
  2. Eine erbsengroße Zahnpastamenge auf die Zahnbürste auftragen.
  3. Auf den Kauflächen (K) der Backenzähne hin- und her bürsten, damit die tiefen Rillen und Furchen (Fissuren) gründlich gesäubert werden.
  4. Die Außenflächen (A) der Schneide- und Backenzähne mit der Zahnbürste in großen Kreisen putzen.
  5. Die Innenfläche (I) der Zähne von rosa nach weiß wie mit einem Handfeger „ausfegen“.
  6. Die Zahnbürste gründlich ausspülen und ausklopfen.
  7. Die Zahnbürste mit dem Kopf nach oben zum Trocknen in den Becher stellen.

Üben Sie mit Ihrem Kind das Zähneputzen mit der Handzahnbürste nach der KAI-Zahnputzsystematik – selbst wenn es ansonsten eher mit einer elektrischen Zahnbürste putzt.
Es fördert nicht nur die Geschicklichkeit Ihres Kindes, sondern ermöglicht ihm auch außerhalb Ihres häuslichen Umfeldes – z. B.  in der Kita oder in der Schule – die Zähne richtig putzen zu können.

Wichtig: Putzen Sie die Zähne Ihres Kindes immer nach und zwar solange, bis Ihr Kind flüssig schreiben kann.